Sa

13

Feb

2016

Bangkok - Chumphon - Ranong

 Quasi gleich neben unserem Lieblings Restaurant Clandestino (nicht grad typischer thailändischer Name)  in der Thanon (Road) Chakrawongse .........- das ist die Hauptstrasse, von der, in unmittelbarer Nähe, die Khaosan Road abgeht -

ist die Reiseagentur unserer Wahl.

Zwei Schwestern, sehr nett, bearbeiten unser Vorhaben ohne Hürde. Bei verschiedenen anderen Reise Agenturen haben wir das Gefühl, dass es eher abwegig ist, dort eine Reise zu buchen.

 Klar können wir wahrscheinlich auch vor Ort an den Bahn - und Busbahnhöfen direkt Tickets kaufen, aber wir wissen nicht, wie knapp wir in der Zeit sein werden für unser Reise Vorhaben und ... ja ... mit den Zugtickets in der Tasche finden wir's grad mal einfacher. Micha und ich sind ja auch keine alten Thailand Hasen. Wir sind ja noch ganz grün hinter den Asien Ohren.

Um sieben Uhr in der Früh stehen wir am Taxi Stand an der Strasse und schachern, für wieviel Baht ein Taxi uns drei und unser Gepäck zum LUMPINI Bahnhof fährt. Der Preis ist stolz und das wissen die Jungs auch, mangels anderer Fahrer in der Nähe zu dieser Uhrzeit. 

Ein bisschen Ausdauer wird belohnt. Für 100 Baht werden wir etwa eine halbe Stunde durch die schon recht belebte Stadt gefahren.

Am Bahnhof sehen wir schnell, dass wir noch sehr gut in der Zeit liegen und dass wir uns unsere Tickets hier ohne Probleme hätten holen können.... keine Ahnung, wieviel wir gespart hätten?

Um 08:05 Uhr soll unser Zug abfahren nach Chumphon. Das ist für unser Endziel Ranong der nächst gelegene Bahnhof.

Direkt nach Ranong fahren zur Zeit nur Nachtbusse. Das möchten wir nicht. Dann sehen wir ja gar nichts vom Land.

Drum entscheiden wir uns jetzt erstmal für den Zug bis Chumphon und dann weiter mit dem Bus.

Der jetzt aber nicht kommt. Auf der Anzeigetafel steht nun, er kommt um 08:30 Uhr. Das geht ja noch. Ist halt wie daheim....

Um 09:30 endlich fährt der Zug ein. Voll unkonventionell hält er hinter einem anderen Zug, der noch repariert werden muss, auf einem komplett anderen Gleis. Also: Gepäck dahin schleppen und einsteigen und losrütteln.

Zügige 120 km/Std knattert das alte Teil über die Schmalspurgleise, der Fahrbegleiter schläft schnell ein, nachdem er sich am Tablet Spiel müde gedaddelt hat und der Fahrzeugführer selber macht auch nicht grad den ausgeschlafendsten Eindruck.

.....modernste Technik..........

.....und wir bekommen sogar zu Essen.... damit haben wir überhaupt nicht gerechnet.... geschnetzeltes, mariniertes Rindfleisch mit Reis und scharfer Mangosauce. Schmeckt richtig gut, auch wenn es nicht so aussieht.

 

Ja, so ruckeln wir dahin.....alle paar Meter macht es regelmässig unter uns rumps......rumps......rumps.......rumps........sehr einschläfernd........und tief eingemummelt in unsere Schals und Decken überstehen wir die Frostwelle der Klimaanlage,.....

 

Und sehen kann man leider auch nicht wirklich viel. Entweder sind die Fensterscheiben zerkratzt, blind oder zugeklebt.

.......und ...ja...irgendwann muss ich unweigerlich auch mal zum Clo.....

.......TOILETS OF THE WORLD!!!.......
.......TOILETS OF THE WORLD!!!.......

6 Stunden insgesamt dauert unsere Fahrt.... .....eigentlich......uneigentlich, weil nach ungefähr 4 Stundenn macht unser Zug plötzlich einen unglaublichen Satz, einen riesen grossen Buckel, unter uns klötert es heftigst und für mich fühlt es sich gleich an, als haben wir ein riesen Tier überfahren. 

Eine halbe Ewigkeit dauert es, bis der Zug endlich stoppt. 

Alle Mitreisenden sind in heller Aufregung, alle haben sich heftig erschrocken, auch der Zugbegleiter ist jetzt hellwach! 

 

Jeder spekuliert eine andere Ursache, bis uns mitgeteilt wird: .....wir haben eine grosse Kuh überfahren, die auf den Gleisen stand. Es kleben noch Überreste vom Tier vorn am Zug und - ja- der Zug ist ganz ordentlich verbeult!!!

 

Klar steigen alle ( Touris) neugierig aus. Alles muss genau begutachtet werden.....auch von mir natürlich.....und von Richard.....wir müssen ja berichten.......



Langsam bucksiert der Lokführer den Zug rückwärts in den letzten Bahnhof zurück, damit wir nicht auf den Gleisen die Strecke blockieren......vorbei an der zerlegten Kuh. Gerne so ca. 500 kg. Das macht dann auch solche Beulen


Nach einer Stunde Improvisation..... austretende Druckluft wird mit einem Holzkeil .........


gestoppt.....können wir weiterfahren. Unglaublich! Da schlackert alles wirklich gefährlich am Zug rum und könnte unvorhersehbaren neuen Schaden anrichten und die Fahrt geht mit 120 km/h weiter. 


Auch im nächsten Bahnhof wird nochmal mit Draht nachgebessert.......Alles was ein Abzeichen hat, ist dabei......


Und...............Passiert ja auch nix! 

.......Knapp 3 Stunden später, als gedacht kommen wir in Chumphon an. 

..............Jetzt heisst es erstmal wieder ein günstiges Taxi zu bekommen, das uns zum Busbahnhof zur Weiterfahrt nach Ranong bringt.


 Um 6 Uhr fährt der letzte Überland Bus nach Ranong, heisst es, jetzt ist es halb 6. Nicht viel Verhandlungsspielraum. Das merken auch die Männer mit ihren Lasten Tuk Tuks und behaupten, sie haben einen Einheitspreis von 100 Baht (2,50€) pro Nase und die Strecke sei nicht 6 oder 7 Kilometer lang, so wie wir dachten sondern, 15 km und wir können froh sein, wenn uns überhaupt jemand fährt. Ein armer Familienvater fährt uns - unter Protest der anderen Fahrer - für zusammen 250 Baht. Das ist letztlich auch nur ein Unterschied von 1,25 Euro.....aber es läppert sich auch auf so einer Fahrt ganz schön zusammen. 

........Tatsächlich geht die Fahrt auf der offenen Ladefläche des TukTuk raus aus Chumphon und bestimmt 15 Km durch die Gegend bis zum Busbahnhof der Stadt. 


Es ist nicht wirklich klar, ob noch ein Nachtbus nach Ranong fährt und solange dieser noch nicht eingefahren ist, verkauft uns die Ticketdame auch noch keinen Fahrschein. Um 18.30 bezahlen wir dann jeder 80 Baht (2 €) und schunkeln im klimatisierten Doppeldecker 2 Stunden lang durch die Berge, auf teils unwegsamer Strecke nach Ranong. Unsere liebe Conny riet mir, unten und weit vorn zu sitzen, da es auf der Tour doch sehr schaukelig sei und einem schlecht werden kann. Anfangs sass ich allein mit diversen Frauen unten und die Männer alle oben, mit Ende der Dämmerung aber war es unten für mich nicht mehr auszuhalten. Der Bus ist so gebaut, dass unten hinter dem Fahrer noch ein Aufgang nach oben ist. So ist der untere Personen Fahrraum komplett vom Fahrer getrennt. Man guckt quasi auf eine Wand vor sich. Ganz doofes Gefühl. Alle Kurven fühlten sich eckig an. Ich dachte ja eigentlich auch, dass mir oben eher schwindelig wird, nun ist es total umgekehrt. 


Jetzt sitze ich oben, sogar relativ weit hinten und fühl mich wesentlich besser. 


Um 20:30 etwa kommen wir auf dem Busbahnhof von Ranong an. Kein Taxi weit und breit, dass uns nicht völlig überteuert zu unserem House of Happinez Hotel bringen will und/oder überhaupt nicht weiss, wo das ist. Das House of Happinez ist auch ein Tipp von Conny. Sie war dort grad erst selber. Unser Wunsch zum Hotel zu kommen endet erstmal an der Hauptkreuzung vor einer Art Tourist Office. Eine sehr nette Thailänderin fragt uns in gutem Englisch, wohin wir wollen und ob wir nicht zu ihnen in das Office kommen wollen, ein kaltes Bier trinken wollen und dann könnte uns später gerne die Polizei in unser Hotel bringen...... upps....Hilfe......wie jetzt.....Polizei.......ne, Danke....aber....ne, sehr nett....aber......


Wir lernen Pitchi, ihren Mann (Polizeichef der Stadt) und ihre Freunde und Mitarbeiter kennen......und erfahren mehr über ihr Konzept......sie eröffnen am 14.02. das " Cop's Cup" Cafe mit Tourist Office Aufgaben. Wir sind ihre ersten Versuchs Gäste........


Kurzes heftiges Abwehren wegen des Polizeiautos bringt gar nichts, die Gute ist hartnäckig nett, wir, bekommen ein leckeres kaltes Bier und alle bemühen sich, herauszufinden, wie sie uns zum Happinez Haus bringen können. Eine halbe Stunde später sitzen wir drei hinten im Streifenwagen und zwei Beamte kutschieren uns durch die Nacht. Wir machen noch mehr Erinnerungsphotos und verwirren damit noch mehr die gute Fee vom Hotel. 


Diese Fee heisst Swing und hat keinen blassen Schimmer, was das für komische Gäste sind, die im Dunklen von der Polizei gebracht werden und mit Fotos und Hände schütteln verabschiedet werden. 


Aber ganz ehrlich, wir wissen auch nicht so genau, wie uns das alles an einem Tag passieren konnte und....ganz ehrlich...jetzt ist auch gut für heut..... ich wünsche dir auch eine...........


....................................Gute Nacht!!!................

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