Sa
31
Jan
2015
Fähre?...Marokko? Wir kaufen in Algeciras bei Carlos unser Ticket für Tanger Med Marokko.
Nach einigem Zögern entscheiden wir uns tatsächlich Donnerstag früh von Portugal loszufahren und unsere Lieben Freunde zurückzulassen. Merkwürdig bleibt, dass vier von uns in den vergangenen zwei Tagen Mikräne in verschiedenster Intensität hatten. Warum das so war bzw. ist, wird sich nicht klären lassen. Mich verfolgt ein latenter Mikräne Ansatz seit mehreren Tagen, was ich nur wenig der Anspannung für Marokko oder dem Abschied zuschreibe.
meine Reise - Familie
......Schluß der Sentimentalitäten......Super geschmeidig fahren wir über Sevilla, dann Richtung Jerez auf der N 4 und später über die 381 bis Algecira
und in Algeciras ist es – na ja – nur ein wenig stressig.
Selbst zwei Navis.... – wir wollen es mal probieren und haben uns auf UWABI´s Rat hin die Sygic Navigation auf´s Tablet geladen -
....können uns nur bedingt helfen, denn sie nehmen die verschiedensten Eingabe-Formen der Koordinaten nicht an.
Der Weg zu Carlos Juan Gutierrez - dem legendären Ticket Verkäufer und seinen Töchtern
In unserem Marokko Reisebuch (Danke Moni!!!!) ist aber auch eine relativ gute Beschreibung zu „Carlos“ dem legendären Ticket Verkäufer. Nach recht wenig Gehackel finden wir bei
Ausfahrt 112, am ersten Kreisel rechts den beschriebenen Carrefour und links Mc Donald´s und weiter geradeaus an dem zweiten Kreisel ist links Lidl und rechts geht es an noch einem Grundstück vorbei, gleich wieder links zu Carlos Juan Gutierrez und
Töchter.
Wenn man den Laden kennt, kann man ihn von Lidl aus sehen.
..........VIAJES NORMANDIE ...........
Wir treffen nicht auf CARLOS, sondern auf eine seiner Töchter und auf einen freundlichen Mitarbeiter, der für uns die Fahrzeug – Zollpapiere fertig macht und uns die Tickets Hin – und Rückfahrt für 220,00 € verkauft. Das Ticket ist ewig gültig ,wir sind auch auf keinen Tag und keine Uhrzeit festgelegt. Zum Abschied gibt’s noch ´nen Marmorkuchen und eine Flasche Wein. Ist doch sehr nett!!!.
Zur Nacht bleiben wir auf dem Lidl Parkplatz, reden mit anderen Womofahrern, die zahlreich auch auf dem Areal stehen, um zur Fähre zu fahren und kaufen noch die letzten „Wichtigkeiten“ ein. Eigentlich entscheiden wir uns gegen die meisten Sachen und sagen uns, dass es das geben wird, was es Marokko eben dann gibt. Den so ultra wichtigen Grünkohl vom letzten Jahr hab ich auch erst diesen Winter gegessen – in Oldenburg! Also nix pupsig Deutsches mehr kaufen – keine riesen Vorratshaltung – schauen, was die Menschen um uns herum zu beissen haben und daraus
Schmackhaftes basteln.
Fähre Algeciras - Tanger Med
Um 4:30 klingelt der Wecker und um 5: 25 sind wir an der Fähre Ausfaht 108C. Gleich der erste Mensch hilft uns nett mit dem Einchecken und auf der Strecke bis zur Polizei und zum Gate ist kein böser Bube, der unser Hab und Gut haben will. Wir wurden ausdrücklich gewarnt, dass wir niemandem unsere Papiere oder Tickets aushändigen sollen, außer Polizei und Zoll. Man unterscheidet die Jungs nur so schlecht voneinander, da die Guten gern auch in Zivil und die Bösen leicht mal in sowas wie Uniform stecken. (wobei ich hier gern eine kleine Diskussionsrunde über gute und weniger gute Uniformträger.....) (passt hier nicht....o.k.) Unsere Fähre soll eigentlich um 6 Uhr abfahren, macht sie aber nicht – nicht wirklich verwunderlich – und auch gut so, da es auf dem Terminal völlig wuselig ist und keiner weiß, welches Schiff denn das Richtige ist. Wir sollen zu Gate 3, das klappt nur, wenn die zu Gate 1 und 2 Fahrenden wissen, was sie wollen und dies auch heut noch für sich umsetzen.
Um etwa 7 schon starten wir
- leider im Dunkeln, so dass ich kein Foto von
Gibraltar machen kann -
unseren Marokko Trip und sind bereits nach kurzen 1 ½ Stunden drüben. Ratz Fatz!!! Keine Ahnung warum wir von 2 1/2 Stunden Überfahrt ausgingen, wohl weil wir von Tanger direkt ausgingen.
So jedenfalls können wir noch nach Spanien rüberspucken!!!
Ausgespuckt werden aber eher wir! Unser Schiff lädt uns im Affenzahn wieder aus. Was mühselig eingeparkt wurde, Zentimeter für Zentimeter, rückwärts eingewiesen ......zack, draußen....
Das typische Hafen Ausfahrt Geschlängel führt uns zum Zoll. Die Herren sind kleine, aber sehr gefragte Götter für völlig überladene PKW bzw. deren Fahrer.
Alle wuseln um die Zöllner rum und diese behalten tatsächlich den Überblick. Auch darüber, wer ihnen bereits Bakschisch gegeben hat und wer nicht. Bei uns hat er kein Glück, bleibt trotzdem freundlich und entläßt uns.
Und da fahren wir nun........und sind verwundert, dass keine Menschen auf der Strasse sind, keine Flüchtlinge sich an den Zäunen aufhalten und auf gefährliche Mitfahrgelegenheiten Richtung Sapnien warten und dieses unglaubliche Gewusel, das wir aus Ceuta oder sogar von Patras (Griechenland) noch kennen, komplett ausgeblieben ist. Ein gnadenloses Zaunsystem mit riesig
hohen Schutzwänden lassen die Menschen hier offensichtlich eher verzweifeln und andere Häfen ansteuern.
Für uns geht es Richtung Rabat
Maut Strecke bis Asilah
Etwas 70 Km fahren wir auf der Autobahn und zahlen 71 Dirham. Wir freuen uns, dass unsere Moni uns 260 Dirham mitgegeben hat, so können wir uns gleich hier bewegen. Wir tauschten ihr 1 Euro gegen 10.60 Dirham. Also grob 1 € = 10 Dirham, also 7 Euro Mautgebühr für 70 KM für unsere Autogröße Kategorie 2. Bei den Bergen und dem Geschlengel der alten Strecke ist Mautstrecke fahren heute für uns Treibstoff sparend.
Bis Asilah fahren wir und stehen vor der Atlantikküste auf einem Bezahl-Parkplatz direkt an der Medina. Insgesamt kostet uns das Parken vom Mittag bis morgen Mittag 30 DH = 3 Euro,
Das Stellplatz - Stehen wollen wir uns nicht angewöhnen, im Moment ist das Kuscheln mit Anderen, hier im Norden von Marokko für uns aber noch sehr angenehm, so zum Eingewöhnen.
Asilah ist eine hübsche, besonders saubere, kleine Stadt mit dem üblichen Souk und den Geschäftsstraßen drumherum, mit vielen Menschen, die den ganzen Tag auf den Beinen sind und flanieren, bummeln, kaufen und verkaufen....heut ist Freitag – großer Gebetstag = freier Tag für viele....
Alles ist sehr nett, fremd, interessant, modern, traditionell, fremdbestimmend, ungewöhnlich, schön…..wir bummeln, flanieren, entdecken, staunen und geniessen......wir kaufen nichts, viele Geschäfte haben geschlossen und … wir kennen die Preise noch nicht, nirgendwo stehen Preise an den Lebensmittel. Wir warten ab.....
..............wir haben Zeit.......
Nur die besondere Art der Marokkaner, ihre Waren direkt am Womo anzubieten ist schwer gewöhnungsbedürftig für uns. Es sind viele Anbieter und diese vielen Anbieter sind zudem unglaublich hartnäckig. Leben und Leben lassen …ist o.k. ….aber nicht ungebeten, penetrant, übergriffig in unserem Zuhaus, auf unsere Kosten.... wir möchten keinen Teppich, kein Smartphone, keine Holztierchen, keine Gürtel oder Ketten und auch keine Zigaretten oder KiffKiff!!!
In der Stadt gibt es immer noch "den" traditionellen „Laden“, in dem die Brotlaibe der Hausfrauen gebacken werden. Die Frauen kommen den Tag über mit ihren großen Blechen voll vorgefertigten Teigfladen und geben diese beim Brot“bäcker“ ab. Der Mann, der einen dieser Brotöfen betreut, der freut sich über mein Interesse und klar darf ich fotografieren. Leider ist das digitale Foto nichts geworden, nur mein Kopfkino hat eine super nette und interssante Reisebegebenheit gespeichert.
Diese Frauen liefen uns später „über den Weg“....
Die Menschen sind so anders. Es gibt einen Straßenzug gefüllt mit Restaurants und Cafes und es dürfen wohl keine Marokkanischen Frauen darin sitzen. Europäische Frauen sehen wir vereinzelt dort, aber sonst nur Männer...... Ja, sie laufen verschleiert und eingetütet, während die Männer in leichten Hosen und luftigen T-shirts am Strand spielen....aber nicht mal sitzen dürfen...nicht mal essen dürfen.....hm.... :-(