Bagan.... Flußfahrt von Mandalay nach Bagan

Wir fahren mit einem Schiff auf dem Ayeyarwaddy River, dem längsten Fluss des Landes, von Mandalay nach Bagan...


......eine großartige BootsTour, die wir sehr, sehr geniessen. 

Morgens, noch im Dunklen, um 5:00 Uhr, gehen wir zusammen mit etwa 25 anderen Touristen und diversen Einheimischen an Bord. Allein dieser Einstieg ist schon spannend...wir müssen, teils mit Hilfe und über wackelige Bretter, über zwei andere Schiffe klettern, um auf unseres zu kommen. 


Bis zum Abend ca 19: 30 Uhr schippern wir Flußabwärts gemeinsam gaaaaaanz langsam bis nach Bagan.


Auf unserem Ticket von FIRMA IWT steht, dass wir einen Anspruch auf einen Sitzplatz haben! Haben wir auch! Meine Vorstellung war, dass wir auf einem "Touriboot" fahren werden und so Sessel oder Sitze hanen, wie auf einer "normalen" Fähre. An Bord dieser Schiffe ist es so, dass die Touris auf Plastikstühlen, auf der einen Seite des Schiffes sitzen. Die Burmesen gehen auf die andere Seite des Bootes, breiten dort ihre Matten aus und setzen oder legen sich darauf. Halt auf dem Boden, so wie immer. Es dauert nicht wirklich lange, bis auch wir Touris die Vorzüge des Schiffsbodens, trotz all der harten Nieten, akzeptieren und den auf Dauer doch unbequemen Stuhl freigeben. 


Kaum an Bord, spieke ich immer mal zu den burmesischen Passagieren rüber...und warte ungeduldig, dass es hell wird, bevor ich ein Foto mache......ich mag ja auch nicht in die Leute reinkriechen, bin aber so neugierig und so gespannt auf die " Nicht-Städter"!!!. 



Von Anfang an muß der Kapitän von dem einen Ufer rüber zum Anderen lenken und wieder zurück....hin und her........, im Flußbett scheinen Unmengen Sandbänke nur darauf zu warten, daß wir uns festfahren. Es gibt hier keine klare Fahrrinne.


Der Gute kennt seinen Job auf den Zentimer genau und umschifft Strudel und Stellen, die für uns ganz normal aussehen. 


Er lenkt, sehr wach und behutsam - mit den Füßen. Immer wenn er nicht sicher ist, stakt sein Kollege eine lange Stange in das Wasser und misst so stetig die Wassertiefe. Andere Boote, die uns entgegen kommen, fahren nach der selben Methode. 



Uns wird klar, warum die Tour 14 Stunden dauern wird. Hier ist kein einfaches "Flussabwärts laufen lassen" möglich, hier ist ein ständiger Zick Zack Kurs angesagt. Uns gefällt es super, wir freuen uns über einen schönen Sonnenaufgang über dem Ufer, die Dörfer, an denen wir vorbei fahren, die Stupa am Ufer, über das Schneckentempo und über jeden Halt unterwegs! 



..........Alle Stunde etwa halten wir, unter krachlautem Schiffhorn Hupen, (so kann mein Trommelfell nie nicht wieder zusammen wachsen) an einer "Haltestelle".


Wahnsinn, der Kapitän steuert das Schiff komplett an das Ufer ran. Hier muss es vom Ufer aus, gleich tief in's Wasser gehen. 

Am Ufer werden wir schon erwartet. Offensichtlich hält der Kapitän auch an Stellen, an den kein Fahrgast ein- oder aussteigt. Stattdessen stürmen diverse Frauen mit ihren Hähnchen, Reis und Früchten, mit Tüchern oder anderen Souvenieren das Schiff. Sie drängeln und schupsen, damit jede ja als Erste bei uns zahlungskräftigen Touristen ist und bieten mit Nachdruck ihr leider überteuertes Essen an. Es wird wenig gekauft...wir sind alle gut vorbereitet auf diese 14 Stunden, wußten ja auch nicht, ob es an Bord etwas gibt und wie teuer das dann ist. Ich finde es schade, dass die Frauen ihre Waren so sehr teuer anbieten und frage mich, ob es der Touripreis ist oder ob sie selber so hohe Beschaffungskosten haben und daher die Preise so hoch ansetzen müssen. Hähnchen, Mais und Melonen haben sie selber, im Eigen"anbau". ........ich werde es nicht rausfinden....und lehne dankend ab. 

Wir sind total begeisert von diesen Stopps, denn so bekommen wir einen ganz kleinen Teil davon mit, wie die Einheimischen am Fluss leben, dass sie sich und ihre Wäsche im Fluss waschen: also im Dorf kein ausreichendes Frischwasser haben,


.........was sie transportieren, und auf welche Art .....wie sie aussehen und wie sie gekleidet sind .....wie sie miteinander umgehen.


 Auf jeden Fall gilt die Devise:" hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner". Wirklich hilfsbereit sind sie nicht untereinander, es sei denn, jemand bittet klar um Hilfe. Dann sind die Anderen schon zur Stelle... bis dahin aber lieber erstmal selber probieren...notfalls selber quälen....dann erst fragen....

das haben wir auch in Yangon und Mandalay beobachtet. Das Leben ist für jeden Einzelnen hart und jeder muß das für sich klären.....


Irgendwann wird der Fluss tiefer und ruhiger und der Kapitän Nummer 2 fährt ganz entspannt - auch mit den Füßen...

...der Ayeyarwaddy ist der wichtigste Wasserweg in Myanmar.


Sein Zusammenfluss aus dem Maykha und dem Malikha Fluss, der wiederum seinen Ursprung an den Ausläufen des Himalayas hat., fließt relativ gerade, 255 km lang, von Nord nach Süd, durch das Land bis zur Andaman See.


Für uns die beste Entscheidung ....eine tolle Fahrt mit ganz viel Ruhe und ganz viel gucken.

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