Wir müssen den Unterfahrschutz am Wohnmobil schweißen lassen

Unter mir flext und schweißt und hämmert es. Seit einigen Stunden werde ich mitsamt Wohnmobil entweder vorn oder hinten hochgehoben. Wenn Micha oder Alexei eine Maschine anschmeißen gehen bei mir das Licht und der Computerstrom in die Knie....ES ARBEITET!!!..... JIPPI!!!

Der TÜV (in unserem Fall die Prüf - Ingenieure der VAUTEC GmbH unseres Vertrauens in Neumünster ,Schleswig – Holstein http://www.vautec-nms.de/) prüft wirklich gründlich, ist dabei aber auch super fair und kümmert sich darüber hinaus nix um Optik oder Blumen oder sonstigen fehlenden Lack. - Ja, o.k. Er rollt schon mitunter die Augen, wenn wir auf seinen Hof fahren – aber dann macht er einfach seinen Job. „Unser“ VAUTEC– Mann.

 

Und genau dieser „TÜV“ Prüf - Mann hatte letzten Sommer nicht unerhebliche Roststellen und Löcher am Unterfahrschutz bemängelt und uns mit der deutlichen Auflage fahren lassen, die Mängel bis zum nächsten TÜV Termin im kommenden Sommer zu beseitigen. Das nenn ich fair!!!  (wir müssen mit über 3,5 Tonnen jedes Jahr zum TÜV)  

 

 

Micha hat bereits sehr viel vorbereitet und die bemängelten Roststellen am Unterfahrschutz entfernt, die Schweißflächen frei geflext. Immer wieder glucksend vor Freude über seine „Fein“ Maschine, http://www.fein.de/de_de/oszillieren/multimaster/, mit der er in die kleinsten Ecken kommt. Sie arbeitet mit dem Oszillier Prinzip ; mit Vibrationen halt. Mit einer Flexscheibe wäre er oft nicht zurecht gekommen. Auch das benötigte Blech und QuadratEisen hat er in mühseliger, tagelanger Suche mit dem Fahrrad besorgt.



Die diversen Werkstätten, die wir in den letzten Wochen aufgesucht hatten, verfügten nicht über das nötige Material und hätten gestückelt und geflickt. Das aber mag „unser“ VAUTEC Mann wieder nicht.

 

Jetzt arbeitet Alexei unter unserem Wohnmobil und Micha sagt, Alexei schweißt richtig gut und benutzt trotz der dünnen Metallstärke – Respekt – ein Inverter – Schweißgerät mit entsprechenden Elektroden.

 

 

 

Und es war eine wirkliche Odyssee, bis wir diese Werkstatt in Ferragudo fanden.

 

 

Wir fragten in unzähligen Auto – Werkstätten, ob sie die Schweißarbeiten am Unterfahschutz vom Wohnmobil machen können und wollen. Das war jedesmal Zweierlei. Können: bedeutet ein Schweißgerät haben, einen Schweißer haben...etc......- wollen: auf dem Boden liegend, über Kopf schweißen, flexen etc. Das will keiner und so bekamen wir diverse Absagen.

Wir haben kein Schweißgerät, sorry.
Wir haben kein Schweißgerät, sorry.
esta muito muito difficil!!!
esta muito muito difficil!!!

Keine der Werkstätten besitzt eine Hebebühne für LKWs. So dachten wir dann, eine Grube würde helfen. In einer Werkstatt bei Aljezur war dann eine Grube und dazu der wohl muffeligste Chef der Welt. Er kroch gnädigst - nach ewigem WartenLassen unter unser Auto, schaute, prüfte.... "Ja. O.K. Kommen Sie morgen früh um 9 Uhr, dann machen wir das“.

 

O.K., pünktlich um 9 Uhr standen wir wieder auf seinem Hof, um seine „Hac.fress.“ (Zensur) zu bestaunen. Der Gute ließ uns erstmal wieder 1 ½ Stunden warten. Ignorierte uns total – standen wir doch mit unserem Trümmer mitten auf seiner nicht grad großen Auffahrt. Die Mitarbeiter angesprochen, bekamen wir nur Schulterzucken und Rübernicken zum Chef. Na, das wär ja genau mein Lieblings - Arbeitsklima!

 

Dann ließ er Micha über die Grube fahren und .....erstmal warten....  Es heißt ja, die Portugiesen seien so und sie hätten es eben mit der Ruhe und der Gemütlichkeit. Das hier war abscheuliches Machtgehabe und Willkür und wir waren im Begriff zu fahren, als er kam, in die Grube kletterte und gemeinsam mußten wir dann aber entscheiden, daß man ellenlange Spinnen-Arme haben müßte, um an die Stellen für den Unterfahrschutz zu gelangen. Eine Grube ist nicht sinnvoll für diese Arbeiten.             UND TSCHUESS!

 

Und so ist es pure, wunderbare Bedürfnis – Befriedigung in dieser Werkstatt, denn Alexei arbeitet seinen Auftrag Strebe für Strebe und Loch für Loch ab und Micha kann überall mitarbeiten, vorbereiten, weiter entrosten........genial!!!  Todo Fixe!!!!

 

unser Erklär - Zettel für die brisanten Stellen der linken Seite
unser Erklär - Zettel für die brisanten Stellen der linken Seite
endlich hat Micha wieder mal eine Werkststatt
endlich hat Micha wieder mal eine Werkststatt

 

Der Oberchef, der mit seinen 65 Jahren nicht mehr den Tag unter´m Wohnmobil krauchend verbringen konnte-wollte, ist mit Gästen beschäftigt – heut ist National Feiertag - und quatscht und der „Rest“ arbeitet. Schon komisch, auch hier lassen sie arbeiten. Sind es in Deutschland die Türken, in Griechenland die Albaner, auf Sizilien die Rumänen, sind es hier in Portugal die Russen, die für schwierige Arbeiten geholt werden. Uns soll es recht sein, denn so wird es wenigstens gut!.

 

Und grad kommt Micha wieder und sagt, wir haben mit dem Alexei richtig Glück gehabt. Er tut und macht und hat für schwierige Stellen eigene Ideen und ist nach vier Stunden bereits sehr weit!!!!! DANKE!!!!!

 

Es ist kein Neu – Aufbau geworden, aber es ist für die nächsten 3 bis 5 Jahre erstmal sorgenfreie Zone. Danach müssen wir dann neu ran. Aber wer weiß wo wir dann sind????

Ein wunderbares Vorbild sind dann die unglaublich wahnsinnigen Arbeiten z. Bsp. am Ullimog. http://www.derullimog.de/Restauration.htm

Haben wir selbst grad im Netz gefunden und gelesen. IRRE Arbeit!!!!

 

Wir sind grad sehr zufrieden!!!!

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Martin (Mittwoch, 30 April 2014 11:21)

    Tja, Siesta machen können sie. Da soll sich einer wundern, dass es den Ländern wirtschaftlich so schlecht geht.
    Vielleicht sollten wir eine Werkstatt dort aufmachen? :)

  • #2

    Steffi (Freitag, 02 Mai 2014 12:48)

    Ich glaub, bei der Hitze hier, ist Siesta das beste, was man machen kann...