Tachileik - Mae Sai Grenzübergang Myanmar - Thailand März 2016 über Taunggyi - Kyaingtong

Ein gezapftes Bier in einer völlig verpanzten Kneipe und ein sehr emotionaler indischer Kitschi Film, burmesisch untertitelt, in unserem "schönen" Hotelzimmer....versöhnen uns mit Taunggyi           für heute.            Und damit tun wir dem Ort bzw. den Leuten voll Unrecht. ........Alle sind sehr nett zu uns, versuchen uns zu unterstützen.....

Die Stadt Taunggyi selber ist total verdreckt. Sie ist krass müllig, extrem staubig, es stinkt überall nach Abwasser-Kloake....so gar nicht schön....eine aufstrebende Stad in den Bergen, voller junger Leute, mit viel zu vielen dreckschleuder Fahrzeugen, mit hohen Neubauten neben erstickenden Papphütten....


Hergekommen nach Taunggyi sind wir aus zwei Gründen...

 

Taunggyi sollte unsere Etappe auf dem Weg zur Thailändischen Grenze sein. Wir wollten über Kyaingtong und Tacheleik auf dem Landweg nach Mae Sai Nordthailand ausreisen. ....und haben schick stetig überlesen, daß in unserem Reiseführer gesagt wird, daß man, egal woher aus Myanmar man kommt, in jedem Fall mit dem Flugzeug bis Kyaingtong anreisen muß. Dann könne man ungehindert die weiteren 150 km bis Tacheleik auf dem Landweg machen und zur Grenze und rueber nach Mae Sai laufen und gut ist.... aber die 450 km zwischen Taunggyi und Kyaingtong sind für uns Foreigner auf der Strasse gesperrt! Es sei zu gefährlich!

 Man kann sich aber von der obersten Behörde der Hauptstadt eine "Erlaubnis" ausstellen lassen....das dauert etwa 7 bis 14 Tage.... und ja...?.. macht diese Erlaubnis dann diese Strecke weniger gefährlich??? kämpfen dann die rebellischen Gruppen um uns herum und die krassen Schlaglöcher auf der angeblich extrem schmalen Straße schließen sich magisch immer genau vor uns ??? 

        .....wir sind jedenfalls etwa genervt....von uns....von den vielen unterschiedlichen Informationen, die wir bekommen und! wir verstehen die Leute sehr sehr schlecht. Hier sprechen wirklich nur sehr wenige Leute englisch! und uns kommt's vor, als wenn die Wenigen, die dann etwas englisch können, die mit Abstand größten Pakete Betelnuss kauen.

 

 

......UND......wir wollen nach Kekku, einem sehr interessanten Pagoden Ort und "dem" Fest zum Vollmond im Monat Taubung (März), dem Jahres-End-Monat im buddhistischen Kalender. Zu diesem Fest kommen viele Einheimische, besonders die Menschen vom Stamme der Pha-Oh, aus den Dörfern der Region nach Kekku und es gibt für uns wieder bestimmt viel zu sehen. Die Pha-Oh sind offensichtlich eine Minderheit hier im Shan Staat, und wir merken bald, dass sie wohl nicht so angesagt sind...und das Fest auch nicht...jedenfalls nicht bei den Städtern. Es fährt kein öffentlicher Bus oder Pick-Up zu der etwa 40 km entfernt liegenden historischen Pagodenstätte. Und !! man muss als Besucher in Kekku immer einen Guide mitnehmen. Das heißt für uns:                         1. wir müssen erst zum PNO Office, um uns dort eine Permission, eine Erlaubnis, zu holen und uns einen Guide zuweisen lassen. 

.....Da waren wir auch und trafen einen jungen Guide, gut englisch sprechend, der uns sagt, daß wir für das Fest keinen Guide brauchen. und 

......2. ein Taxi kostet ca. 50 Dollar, ( plus Guide, 30 Dollar )( den wir ja gar nicht auf dem Fest haben wollen) und dieser Preis gilt nur für etwa zwei Stunden auf dem Fest, dann will der Taxifahrer zurück. Und unser Versuch, im Hotel ein Moped zu leihen, scheitert ebenfalls daran, dass wir keine Erlaubnis und keinen Guide haben. Das ist uns alles zu teuer und zu nervig. Da freuen wir uns doppelt, daß wir heute ganz früh einen festlichen Umzug der verschiedenen der Stämme aus der Region mitbekommen haben und anschließend an einem Gebetsfest hier in dem Monestry teilnehmen durften....und, dass wir ja in Pindaya bereits einen Eindruck von so einem Fest bekommen konnten! 

Gebracht werden verschiedenste Haushaltsgeräte für die Mönche und...natürlich.... Geld!!!


Im Anschluß an die Prosession zogen viele in das große Kloster, um dort gemeinsam mit den Mönchen und Nonnen zu beten. 


Und wir durften mitkommen und uns dazu setzen....




Aber!!!...... was machen wir jetzt???


Von Taunggyi fahren wir nach Kyaiktiyo.......zum goldenen Felsen

Unsere Entscheidung fällt deutlich aus: wir sind dagegen, mit dem Bus 14 Stunden ganz zurück nach Yangon zu fahren, um von dort wieder nach Norden, zu unserer Wunschstadt Chiang Mai in Nordthailand zu fliegen. 

 

Wir entscheiden uns für zwei Tickets für je 13000 Ks (durch 1335= 1 €) für den Normal Nachtbus bis nach Kyaikkto ( ich hasse es) ( ich frag mich immer wieder, warum ich mir das gebe....)(hinterher tut mir wieder alles weh, mir ist übel, ich bin totmüde...)...........Genug geheult. 

 

Um 2 Uhr mittags geht's los, erst mit einem Zubringer Van. Von Taunggyi fahren kaum Busse runter, es sei zu bergig. Der "Rest" der Strecke, den wir mit einem sehr alten klapprigen Buss fahren ist nicht weniger bergig und unterwegs müssen die Bremsen und der Motor immer wieder mit Wasser gekühlt werden. 

 

Und klar! Es ist unbequem!!! Dabei haben wir es gut, der Bus ist nur halb besetzt und wir haben Doppelsitze für uns, können uns bewegen....es bleibt scheisse!!! Um drei Uhr Nachts, im stocke Dusteren, in Payagyi, ist für uns Ende dieser BusFahrt...

 

Ein selbsternannter "Formel 1 PickUp Fahrer" verbringt die weitere Strecke mit uns und seinen einheimischen Fahrgästen. Über 2 1/2 Stunden rast er über die schlimmsten Strassen. Ein Höllenritt durch die Finsternis!!! 

 

Ab Kyaikto sind wir allein hinten auf der Pritsche bis Kinpun ....und ...seltsam...der Fahrer fährt etwas langsamer.....

              jetzt ist es auch egal! 

 

Oben in Kinpun lassen wir uns tatsächlich von einer Hotel Schlepperin "abschleppen". Wir hatten nix im Voraus gebucht und jetzt um 6 Uhr früh keine Energie mehr, rumzugucken und zu feilschen....wir landen im Sae Sar Guesthouse, in einem ziemlichen Loch für krasse 25 Dollar! Die Anlage ist gar nicht schlecht, aber es ist wieder alles verpanzt, syphig, kaputt......wir wollen nur etwas schlafen....

Der Ort Kinpun ist vollgestopft mit Souvenir Shops und Restaurants. Teils nett gemacht und irgendwie richtig "ordentlich" - ich hör mich so doof deutsch an...aber, wenn alles immer bedeckt mit stinkendem Müll ist...- ......hier ist's aufgeräumt. 

........Heißt aber auch für mich, daß der hiesige burmesische Tourist, und die Stadt ist gut gefüllt von ihnen, es sauber haben möchte. Der nicht touristische Teil des Ortes ist eine einzige stinkende Müllkippe! 

 

Und was ich auch nicht verstehen kann: warum sind Menschen, die Jahrzehnte lang unter einer Militärherrschaft gelitten haben, so scharf auf Spielzeug Waffen und Armeekleidung? 

 

Dieser Ort hat drei Gesichter: der Touri Ort mit all den Souvenir Läden, die Neustadt mit höheren neuen Bankgebäuden und dieser eigentlich schönen Restaurant Anlage am leider so dreckigen Fluss und dann am Fußweg zum goldenen Felsen gelegen, das ganz ursprüngliche Kinpun. Holz- und Bambushütten in Dschungelumgebung....schön.....arm, aber scheint's zufrieden......alle grüßen uns, die Kinder spielen mit uns Fußball.....so unterschiedlich, auf vielleicht einem Kilometer.

.....der goldene Felsen.......

 

All die vielen gläubigen Burmesen kommen wegen des goldenen Felsen hierher. Sie werden über hohe Metalltreppen auf Laster verladen und anschließend den Berg raufgeschüttelt und oben abgekippt. Ab da laufen die Pilger etwa noch 45 Minuten selber hoch. 

 

Ich selber verweigere dieses Event, da es Frauen nicht erlaubt ist, in die Nähe des Felsen zu treten. Überhaupt finde ich den burmesischen Buddhismus immer wieder sehr Frauenfeindlich. Das hat Buddha so sicherlich nicht gemeint!!!

 

Es ist schon gut, ein etwas dickeres Fell hierher mitzubringen. Ab bestimmt 5 Uhr morgens kommt das Volk der Frühaufsteher in Schaaaaren zur Verladestelle und steht in Schlangen, um zum Berg gefahren zu werden. Das ist laut und wuselig. Dazu schreit ein Mann in ein Mikrophon und macht Anweisungen, wer wo in welchen LKW steigen soll. Dazu fahren die unzähligen Fahrzeuge unter großem Hupkonzert vom Hof. Hatte ich erwähnt, daß diese Abfahrtshalle unmittelbar hinter unserer Guesthouse Anlage liegt? Dazu kommen die Kinder, die mit Bambus Maschinengewehren von früh an "rumknattern". Ein Nerv tötendes Geräusch...irgendwann....so ab 5.34 Uhr.....

Micha ist raufgelaufen..........

 

In dem Getoese erscheint es uns fast lieblich und eher einschläfernd, daß 24 Stunden lang ein junger Mönch über eine Lautsprecheranlage buddhistische Gebete über den Ort singt. Die jungen Mönche sitzen in einer Art offenen Buddhisten Bühne und meditieren laut ihren GebetsMarathon.

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....Gute Nacht in Kyaiktiyo........

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Kommentare: 2
  • #1

    Schlogei (Dienstag, 11 Februar 2020 12:05)

    Mir wurde auch gesagt dass die Strecke zwischen Taunggyi und Keng Tung für Touristen gesperrt sei, weil es zu "beschwerlich" sei und dass man das den Reisenden nicht "zumuten" wolle.
    Es könnte aber auch daran liegen dass in den Bergen noch Mohn angebaut wird ;-)

  • #2

    Anja selber (Mittwoch, 12 Februar 2020 00:56)

    Hallo Schlogei, auf die Idee sind wir bisher noch gar nicht gekommen. Ja, das macht schon Sinn, uns das nicht zu zeigen... Das würde erklären, warum alle mit denen wir sprachen so Obrigkeits hörig wirkten und so gar nicht ängstlich wegen der Rebellen...